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BaS_Print_02_2014

AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  Trading  FONDS  ZERTI FIKAT E  Rohstoffe  Lebensart Tradition und Verlässlichkeit als Basis für langfristigen Anlageerfolg Mit mehr als 190jähriger Tradition gehört die Gothaer zu den Pionieren am Kapitalmarkt und kann die scheinbar gegensätzlichen Anforderungen von Sicherheit und Rendite perfekt einschätzen. Carmen Daub, Fondsmanagerin der Gothaer Comfort Fonds, erklärt, mit welcher Strategie der Niedrigzinsphase am besten beizukommen ist. Börse am Sonntag: Die Gothaer setzt vor allem auf Tradition und Verlässlichkeit – für einen Versicherer nicht verwunderlich, im Asset Management jedoch weniger geläufig. Wie erklären Sie das? Carmen Daub: Die Asset Allocation der Gothaer richtet sich nicht am schnellen Erfolg aus, sondern ist langfristig angelegt – das gilt für die Versicherung und für unsere Publikumsfonds. Schließlich verwaltet die Gothaer Asset Management (kurz GoAM) das Sicherungsvermögen und die Publikumsfonds. Börse am Sonntag: Mit welcher Strategie begegnen Sie der Anforderung, nachhaltige Renditen zu erzielen und langfristig erfolgreich zu sein? Carmen Daub: Die Kapitalanlageziele einer Versicherung – Sicherheit, Rendite und Liquidität – werden nur mit einer guten Asset Allocation erreicht. Das Anlageergebnis hängt zu mehr als 90 Prozent davon ab, ob das Vermögen optimal auf die verschiedenen Vermögensklassen aufgeteilt wurde, dagegen sind Titelselektion und Market Timing eher nachrangig. Um die Asset Allocation bestmöglich zu gestalten, folgen wir einem speziellen Investmentprozess. Börse am Sonntag: Wie sieht der konkret aus? Carmen Daub: Unser Investmentprozess gliedert sich in eine Strategische und eine Taktische Asset Allocation sowie in aktives Portfoliomanagement. Die langfristig ausgerichtete Strategische Asset Allocation basiert auf mehreren tausend Simulationsrechnungen, in die gute und schlechte Kapitalmarktverläufe Eingang finden. Die taktische Asset Allokation basiert auf unserem fundamentalen Bild der Märkte und wird einmal jährlich daraus abgeleitet. Beide haben maßgeblichen Einfluss auf die Portfoliokonstruktion. Integraler Bestandteil aller Bereiche ist ein stetiges Risikomanagement. Börse am Sonntag: Und wie setzen Sie das um? Carmen Daub: Wir arbeiten mit einem Basisszenario, aus dem wir unsere Kapitalmarkteinschätzungen herleiten. Anhand eines Kapitalmarktmodelles, verbunden mit unseren Prognosen für die einzelnen Assetklassen, leiten wir die taktische Asset Allocation her. Je nach kurzfristiger Markteinschätzung weicht die aktuelle Positionierung von der Taktischen Asset Allocation ab.. Dabei investieren wir in Instrumente aus dem Zins- und Kreditbereich, Immobilien, Alternative Investments, Aktien sowie Private Equity und Rohstoffe. Börse am Sonntag: Wie sieht Ihr derzeitiges Basisszenario aus? Carmen Daub: Wir gehen davon aus, dass die Eurozone sukzessive zu einer Finanzunion umgestaltet wird. Die wirtschaftliche Dynamik fällt moderat aus, Inflationsraten bleiben gering. Die Geldpolitik bleibt unserer Einschätzung nach expansiv. Börse am Sonntag: Welche Assetklassen sollten Anleger jetzt präferieren? Carmen Daub: Sicherlich gehören Aktien trotz der ambitionierten Bewertung ins Depot, bei Renten bieten insbesondere Anleihen von Schwellenländern Chancen auf einen überdurchschnittlichen Ertrag. Grundsätzlich empfiehlt sich jedoch immer ein Asset-Mix, um die Risiken, gleichzeitig aber auch die Chancen zu streuen. Eine gute Möglichkeit stellen vermögensverwaltende Fonds dar, mit ihnen können auch wenig börsenaffine Anleger vom aktuellen Marktumfeld profitieren und ihr Vermögen langfristig und rentabel anlegen. Börse am Sonntag: Was macht in diesem Zusammenhang die Gothaer Comfort Fonds aus? Carmen Daub: Die GoAM bietet drei verschiedene Risikoprofile an: die konservative, die ausgewogene und die chancenorientierte Variante. Sie unterscheiden sich maßgeblich durch ihre maximale Aktienquote. Diese beträgt beim Gothaer Comfort Ertrag 30 Prozent, beim Gothaer Comfort Balance zwischen 20 und 70 Prozent und beim Gothaer Comfort Dynamik zwischen 40 und 100 Prozent. Welche Variante die geeignetste ist, entscheiden das Risikoprofil und der Zeithorizont des Anlegers. Interview Carmen Daub Fondsmanagerin bei der Gothaer Asset Management AG (GoAM) Im Gespräch BÖRSE 13 am Sonntag · 1 1 | 201 4


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