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BaS_Print_02_2014

UNTERNEHMEN  Trading  Fonds  ZERTI FIKAT E  rohstoffe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE Unternehmen des Monats Leistung benannt. Die V164-8.0-Anlage hat demnach einen Durchmesser von 164 Metern und liefert wurde speziell für den Einsatz in der Nordsee entwickelt und wurde erst im Januar vorgestellt. Damit ist sie die aktuell leistungsstärkste Windturbine der Welt, die Serienproduktion ist für nächstes Jahr angesetzt. Für den deutschen Markt sind bislang aber eher die klassischen Onshore- Modelle relevant. Es wurden allerdings schon 23 Windparks in den deutschen Meeren genehmigt, davon 20 in der Nordsee. Die meisten dieser Anlagen sollen in mindestens 30 Kilometern Abstand von der Küste stehen, man wird sie also vom Land aus nicht sehen. Auch Vestas wird seinen Teil zu diesen Projekten beitragen. Optimale Leistung durch Innovationen Dabei entstehen enorme logistische Herausforderungen. Doch Aufbau und Wartung sind bei den konventionellen Anlagen zu Lande schon kompliziert, wenn nicht gar gefährlich. Vestas entwickelt „Bei Vestas sind die guten Aussichten für 2014 schon weitgehend eingepreist." daher ständig neue Technologion, um die Windturbinen weniger anfällig für Defekte und Schäden zu machen. Ein Beispiel ist das De-icing System (VDS) der Dänen. Eine eventuelle Reduzierung der jährlichen Energieproduktion um mehr als 20 Prozent könne durch Vereisungen entstehen. Das System erkennt potenzielle Gefahren früh und wirkt dem Eis mit heißer Luft entgegen. Die beste Lösung für viele Kunden, findet Vestas, und sagt mit Chief Technology Officer Anders Vedel, es gebe „keinen negativen Einfluss auf das Geräuschlevel oder die Gesamtleistung der Turbine.“ Zusätzlich werde das Risiko eines Blitzeinschlags vermindert. Was passiert eigentlich, wenn das Windrad erst einmal steht? Dass es für viele kein Sinnbild für landschaftliche Vollendung und Perfektion darstellt, ist verständlich. Die Funktionalität ist hingegen kaum umstritten. Windkraftanlagen bestehen im Wesentlichen aus dem Turm, der Gondel, den Rotorblättern, dem Getriebe und dem Generator. Für die Anpassung an die Windverhältnisse sind zudem Messinstrumente und die sogenannte Windrichtungsnachführung an Bord. Riskant wird es zum Beispiel ab 90 km/h Windgeschwindigkeit, dann werden viele Anlagen aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. Frischer Wind durch Runevad Ebenso vorsichtig sind mittlerweile die Analysten mit ihrem Optimismus geworden. Über die letzten Wochen zeichnete sich eine Art Rennen zwischen den Dänen von Vestas und den Deutschen von Nordex ab. Beide Wettbewerber geben täglich Anlass zur Diskussion, das Nordex- Papier steigerte sich seit Jahresbeginn um etwa 65 Prozent – Vestas bietet 79 Prozent dagegen! Aber: „Bei Vestas sind die guten Aussichten für 2014 schon weitgehend eingepreist. Auch könnte das Unternehmen darunter leiden, wenn sich die Offshore- Windkraft weiter so schwach entwickelt wie bisher", sagt Branchenexperte Jörg Weber von Ecoreporter.de. Ausschlaggebend für die mittelfristige Kursentwicklung dürfte noch sein, ob Vestas seinen Arbeitsrückstand, der in Europa schon Anlagen im Umfang von mehr als 4.000 MW umfasst, aufholen und verschobene Aufträge abfangen kann. Der Weltmarktführer hat den größten Sturm wohl überstanden und freut sich jetzt über frischen Wind.Anders Runevad trägt als CEO und Nachfolger von Engel seinen Teil dazu bei. Immerhin werden die Ergebnisse aus den USA, einem enorm wichtigen Markt für die Skandinavier, dieses Jahr wohl besser ausfallen. Im letzten Jahr hatten die Umsatzzahlen noch unter der erst spät verlängerten Förderung durch die US-Behörden gelitten. Am spannendsten ist momentan also der Blick auf das Vestas-Papier. Mit einer Marktkapitalisierung von fast acht Milliarden Euro ist der Konzern aus Randers definitiv oberste Gewichtsklasse. Wo früher nur mittelständische Unternehmen aktiv waren, haben sich seit den 90ern immer größere Zusammenschlüsse gebildet. Dabei ist die Windparkindustrie weiterhin stark an die Politik gebunden. Welche Auswirkungen die EEG-Umlage oder die Strategie einiger europäischer Länder haben, nun doch wieder neue Atomkraftwerke zubauen. Übermäßiges Selbstvertrauen sollte die Branche sich zumindest nicht anmaßen. MM BÖRSE 30 am Sonntag · 1 1 | 201 4


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