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BaS_Print_02_2014

ZERTI FIKAT E  rohstoffe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN Trading  FONDS Zertifikate leisten mehr Zertifikate haben einen wichtigen Stellenwert im Anlageuniversum von Privatanlegern erobert. Das Zertifikatevolumen hält seit einiger Zeit schon das Niveau von rund 12,5 Milliarden Euro und hat damit eine bestimmende Größe im Markt. Und das liegt vor allem an der Überlegenheit dieses State-of-the-Art Investmentproduktes, das über intelligente Mechanismen verfügt und sich den aktuellsten Stand der Technik aus den Kapitalmärkten zunutze macht. Mit keinem anderen Anlageprodukt kann man so zielgenau investieren, Rendite und Sicherheit so individuell steuern, wie mit Zertifikaten. Natürlich wünschen wir uns alle, dass der Zertifikatemarkt in Österreich und Deutschland stärker wächst, dass noch viel mehr Privatanleger die Vorteile von Zertifikaten erkennen und diese bei ihrer Vermögensveranlagung einsetzen. Wir vom Zertifikate Forum Austria sind vom nachhaltigen Nutzen und von einer aussichtsreichen Zukunft für Zertifikate überzeugt. Denn gerade im aktuellen Marktumfeld sind Zertifikate mit ihren Schutzmechanismen und klar definierten Auszahlungsprofilen oftmals die bessere Alternative. Doch es liegt an uns, Anleger wie Berater abzuholen und ihnen mit Information und Aufklärung die Vorteile von Zertifikaten näherzubringen und deren Nutzen für den Anleger darzustellen. Den Beweis also anzutreten, dass Zertifikate nachhaltig Geldvermögen beschützen und Rendite schaffen können. Es gilt auch Vorurteilen Fakten gegenüberzustellen und mentale Barrieren zu überwinden. Aus diesem Grund hat das Zertifikate Forum Austria voriges Jahr die Broschüre „Die Wahrheit über Zertifikate“ entwickelt. Als weitere wichtige Herausforderung sehe ich sachgerechte und maßvolle Regulierung. Zertifikate gelten nach MIFID als komplexe Instrumente, weil sie mit Derivaten arbeiten. Doch wer den österreichischen oder auch deutschen Zertifikatemarkt betrachtet, erkennt sehr schnell, dass als komplex geltende Derivate entgegen weit verbreiteter Vorbehalte ganz überwiegend der Risikoreduktion dienen und kaum zu spekulativen Zwecken genutzt werden. Österreichische Privatanleger sind zu 75% in Produkte mit 100% Kapitalschutz und zu weiteren 24,3 Prozent in Produkte mit Teilschutzmechanismen investiert, Hebelprodukte machen gerade einmal 0,3 Prozent aus. Das heißt, sie nützen die Zertifikate nachweislich zur Risikoreduktion im Vergleich zum Direktinvestment. In Anlehnung an ein Diskussionspapier des renommierten Kapitalmarktforschers Prof. Lutz Johanning stellt sich die Frage, ob der dazu noch ziemlich subjektive Begriff der Komplexität also wirklich geeignet ist, Anlegerinteressen zu schützen. Seinen Ausführungen folgend erscheint mir hier der Begriff „Transparenz“ schon viel passender. Transparenz – also die jederzeitige öffentliche Verfügbarkeit nachprüfbarer Informationen über die wichtigsten Eigenschaften des Produktes – das ist es doch, was der Anleger zu einer wohl informierten Investitionsentscheidung benötigt. Klar formulierte Auszahlungsmechanismen, Preistransparenz, ein klares Bild über Ertragschancen und Risiko – der Anleger weiß also ganz genau, in welcher Marktlage sich das Zertifikat wie verhält. Ist es nicht das, worum es wirklich gehen sollte? Und genau diese, wie ich denke, so wichtige Transparenz und Produktklarheit können Zertifikate in beispielgebender Weise erfüllen und können daher dem Anleger mit gutem Gewissen empfohlen werden. Zertifikate leisten mehr. Dennoch ist und bleibt es unsere Aufgabe, das Vertrauen der Berater und Anleger nachhaltig zu gewinnen. Wir fühlen uns dem Nutzen der Anleger verpflichtet und wollen diesen Anspruch auch konsequent verfolgen. Kolumne Heike Arbter Leiterin der Zertifikate- Sparte der Raiffeisen Centrobank AG, Wien und des Zertifikate Forum Austria BÖRSE 53 am Sonntag · 1 1 | 201 4 Gastbeitrag


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