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UNTERNEHMEN  Fonds  ZERTI FIKAT E  rohstoffe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE Übungsanlage sollte außerdem lediglich als eine Art Türöffner für den russischen Markt dienen, und weise eine entsprechend geringe Ergebnisqualität auf. Daher erwartet der Experte von dem Projektstopp für Rheinmetall einen potentiellen Umsatz- und Ergebnisausfall von jeweils nur einem Prozent. Er behielt seine Kaufempfehlung für die Aktie bei und bestätigte das Kursziel von 60 Euro. Angesichts des schrumpfenden Verteidigungsbudgets in Europa bemüht sich Rheinmetall derzeit besonders darum, weltweit neue Märkte zu erschließen. Im vergangenen Jahr kamen bereits 72 Prozent der Aufträge aus Regionen außerhalb Europas, vor allem aus Asien und dem Mittleren Osten. Großaufträge gingen unter anderem aus Katar und Indonesien ein. Die Bestellung von rund 2.500 Logistikfahrzeugen- was einem Volumen von 1,1 Milliarden Euro entspricht- durch australische Streitkräfte bedeutete zudem den zweitgrößten Einzelauftrag in der Unternehmensgeschichte. Des Weiteren gelang die Verlängerung des Rahmenvertrags mit den niederländischen Streitkräften über die Versorgung mit verschiedenen Munitionstypen um weitere sieben Jahre bis Ende 2019.Somit konnten die Düsseldorfer zum Ende des vergangenen Jahres Rekorde bei Auftragseingängen und beständen feiern. Durch die Zusammenarbeit mit dem Essener Industriedienstleistungsunternehmen Ferrostaal erwartet man sich für die Zukunft zusätzliche dringend benötigte Aufträge aus Wachstumsregionen außerhalb Deutschlands. „In Märkte, zu denen Rheinmetall zuvor nur eingeschränkten Zugang hatte“, wie Papperger feststellt. Die Analysten urteilen ambivalent Während die beiden nordrhein-westfälischen Unternehmen also ein gemeinsames Vorgehen beschlossen haben, sind sich Analysten und Experten zunehmend uneins, was die künftige Entwicklung des Rheinmetall-Papiers angeht. So hat das Analysehaus Kepler Cheuvreux beispielsweise die Einstufung für Rheinmetall nach Zahlen auf Hold mit einem Kursziel von 45 Euro belassen. Während ihn der Free Cashflow für 2013 positiv überrascht habe, liege der Ausblick für Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis (Ebit) im Jahr 2014 unter seiner Erwartung, schrieb Analyst Michael Raab in einer Studie. Insgesamt sei das Rüstungsgeschäft für die Düsseldorfer riskanter als die Automotive Sparte. Raab stellte eine Überarbeitung seines Bewertungsmodells in Aussicht. Die Investmentbank Close Brothers Seydler hingegen rät zum Verkauf der Anteilsscheine. Sein Fokus habe vor allem auf dem Gewinn und der Dividendenausschüttung des Rüstungsunternehmens und Autozulieferers gelegen, schrieb Analyst Daniel Kukalj in einer Studie. In beiden Bereichen sei er enttäuscht worden. Der Ergebnisausblick 2014 überzeuge ebenfalls nicht und liege unter seiner und der Konsenserwartung. Die DZ Bank wiederum schlägt den Kauf der Aktien vor, und belässt den fairen Wert bei 63 Euro. Die endgültigen Geschäftsresultate für das vierte Quartal 2013 entsprächen vollständig den schon bekannten Eckdaten, während der neue Ausblick für das operative Ergebnis im laufenden Jahr unter seiner Erwartung ausgefallen sei, schrieb Analyst Markus Turnwald in einer Studie. Der Dividendenvorschlag liege über seiner, aber unter der Konsenserwartung. Er halte die Aktie dennoch für attraktiv bewertet, da eine deutliche Steigerung beim Gewinn pro Aktie bis 2015 prognostiziert werde. Ab 2015 soll der Auslandsanteil in beiden Unternehmensbereichen leicht ansteigen. Defence hat die Zielsetzung, rund 50 Prozent seines Umsatzes mit Kunden außerhalb Europas zu erwirtschaften. Automotive beabsichtigt, den Anteil außereuropäischer Umsätze auf ein Drittel zu steigern. Dafür wird Rheinmetall seine seit vielen Jahren erfolgreiche Internationalisierungsstrategie konsequent fortführen und seine lokale Präsenz in Wachstumsregionen weiter stärken. Gleichzeitig streben die Düsseldorfer eine verbesserte Profitabilität an. Für Defence erwartet der Konzern ab 2015 eine EBIT-Marge von sieben Prozent bis neun Prozent. Bei einem stabilen Konjunktur- und Marktumfeld wird für Automotive eine EBIT-Marge von acht Prozent angestrebt. Zudem soll die Dividende künftig wieder steigen: „Es ist unser erklärtes Ziel, mit dem Abschluss unseres Strategieprogramms im Jahr 2015 wieder auf das Dividendenniveau der Jahre vor der Restrukturierung zurückzukehren“, betont Armin Papperger. WIM Für Defence erwartet der Konzern ab 2015 eine EBIT-Marge von sieben Prozent bis neun Prozent. BÖRSE 24 am Sonntag · 1 | 201 4 Unternehmen des Monats


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