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UNTERNEHMEN  Fonds  ZERTI FIKAT E  rohstoffe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE China-Geschäft als Türöffner In Peking verhandelt der russische Großkonzern mit Sitz in Moskau über einen umfangreichen Exportvertrag im Ausmaß von jährlich 38 Milliarden Kubikmeter. Allerdings gestalten sich die Gespräche mit der dortigen Gasgesellschaft CNPC als sehr zäh. Immerhin einigte man sich darauf, die Vorbereitung des Vertrages bis Mai abschließen zu wollen. Ob es tatsächlich zu einer Einigung kommt, die Gazprom ganz neue Möglichkeiten eröffnen würde, steht noch in den Sternen. In den vergangenen sieben Jahren blieben sämtliche Verhandlungen im Reich der Mitte ohne Erfolg. Für Hoffnung sorgt indes der bedeutende europäische Markt, der inzwischen etwa ein Drittel seines gesamten Energiebedarfs durch Gazprom deckt. Hier erwirtschaftet der Gasriese gut die Hälfte seines Umsatzes. Im vergangenen Jahr lag das Exportvolumen nach Europa deutlich über den Erwartungen. Durch die Lieferung von 161,5 Milliarden Kubikmeter Gas verzeichnete Gazprom, das zu 50 Prozent dem russischen Staat gehört, ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach Deutschland wurde im vergangenen Jahr sogar rund 21 Prozent mehr Gas gepumpt. Ausschlaggebend für diese positive Entwicklung ist nicht zuletzt eine geschickte Preispolitik. So hat das Unternehmen den Kunden in Europa Rabatte eingeräumt, diese dankten es Gazprom und fragten mehr nach. Außerdem profitierte der Energiekonzern von den nachlassenden Lieferungen aus Norwegen und Nordafrika, und füllte diese Lücke. Aussicht auf lukratives Geschäft Auch wenn die Gazprom-Aktie nach den Kursabschlägen der vergangenen Wochen risikobereite Anleger locken dürfte. Jüngst trübten Warnungen des Konzernchefs vor einer Kürzung der Dividende die Stimmung der Aktionäre. Miller begründete dies mit offenen Forderungen der Ukraine, die angeblich eine Finanzierungslücke im Budget und eine Lücke in der Auszahlung der Dividende an unsere Aktionäre verursachten. Die Dividendenrendite liegt jedoch beim derzeitigen Kursniveau von fünf Euro immerhin bei sechs Prozent. Analysten gehen von einem kurzfristigen Kursziel von zumindest acht Euro aus, was vom gegenwärtigen Stand aus einem Plus von 60 Prozent entspräche. Und last, but not least: Die Krim-Krise hat vielleicht nicht nur Nachteile für das Gazprom. Denn jetzt wittert der Konzern ein lukratives Geschäft und möchte auf der Krim Gas und Öl fördern. Einen entsprechenden Vorschlag hat das Unternehmen bereits unterbreitet. Außerdem könnte dem Wertpapier zu gute kommen, dass die russische Wirtschaft sich momentan in einer ordentlicher Verfassung befindet. „Besonders im Vergleich zu Brasilien, Indien, Indonesien, Südafrika und der Türkei steht Russland besser da“, meint Peter Szopo, Russland-Experte und Spezialist für Aktien aus Osteuropa von Erste Asset Management. WIM/HES BÖRSE 51 am Sonntag · 1 | 201 4 Unternehmen des Monats


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