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UNTERNEHMEN  Fonds  ZERTI FIKAT E  rohstoffe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE Wachstum ist unsere DNA Herbert Ortner Vorstandsvorsitzender Palfinger AG Börse am Sonntag: Seit dem Börsengang haben Sie den Umsatz der Palfinger AG verfünffacht, von rund 200 Millionen Euro auf knapp eine Milliarde Euro im Jahr 2013; in den kommenden Jahren bis 2017 wollen Sie den Umsatz weiter auf 1,8 Milliarden Euro steigern. Wie schaffen Sie dieses kontinuierliche Wachstum? Herbert Ortner: Kontinuierliches, profitables Wachstum liegt uns offenbar im Blut. Wir sind aber nicht nur quantitativ gewachsen, sondern haben die Palfinger Gruppe aktiv und sehr bewusst qualitativ verändert. Den Kranhersteller von einst können Sie mit der weltweit agierenden Unternehmensgruppe von heute nicht mehr vergleichen. Börse am Sonntag: Was hat sich denn verändert und wie haben Sie dieses beachtliche Wachstum gesteuert? Herbert Ortner: Zum Zeitpunkt des Börsengangs waren wir gerade Weltmarktführer bei Lkw-montierten Knickarmkranen geworden. Wir waren schon damals Technologieführer und hatten nach einer schweren Krise wieder Fuß gefasst. Und wir hatten eine gute Kostenstruktur. Wir waren aber nahezu zu 100 Prozent im Krangeschäft und in Europa aktiv. Heute macht der Kran gerade noch 50 Prozent unseres Umsatzes aus, und die Märkte außerhalb Europas tragen mehr als ein Drittel zum Umsatz bei. Unser strategisches Ziel ist es, mittelfristig unsere Erlöse zu je einem Drittel in Europa, in Nord- und Südamerika und in Asien zu generieren. Börse am Sonntag: Sie haben vorhin die bewusste Veränderung des Unternehmens erwähnt. Wie ist Ihre Strategie dahinter? Herbert Ortner: Unsere Strategie ist langfristig ausgerichtet und hat drei Eckpfeiler: Innovation, Flexibilisierung und Internationalisierung. Das ist für uns die Basis für nachhaltig profitables Wachstum. Produktseitig haben wir unser Geschäft gut diversifiziert. Rund um den Lkw – und seit 2010 auch im Schifffahrtsbereich – entwickeln wir Hebe-Lösungen und haben diese erfolgreich am Markt durchgesetzt. Neben dem Kran mit all seinen Spezialanwendungen, wie Forst- und Recycling- oder Marine- und Windkrane, sind das Containerwechselsysteme, Hubladebühnen, Hubarbeitsbühnen, Mitnahmestapler und Eisenbahnsysteme. Kontinuierliche Innovation macht dabei unsere Lösungen laufend besser, sichererer, einfacher handhabbar und damit wirtschaftlicher. Börse am Sonntag: Ist die Internationalisierung mit der Entwicklung Hand in Hand gegangen? Herbert Ortner: Zum Teil, aber die Internationalisierung ist aus unserer Sicht noch nicht abgeschlossen. Zuerst sind wir mit der Produktion in den Osten gegangen, nach Slowenien und Bulgarien. Wir produzieren dort heute Stahlbauteile und Zylinder und kommen in den Genuss von bedeutenden Kostenvorteilen. Durch gezielte Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter konnten wir auch anfängliche Qualitätsnachteile kompensieren. Kurz nach dem Börsengang haben wir begonnen, zunächst über eine Akquisition Brasilien und den lateinamerikanischen Markt zu erschließen. Danach – das war ein Prozess, der rund sieben Jahre gedauert hat – haben wir uns auf Nordamerika konzentriert und durch eigene Initiativen und mehrere Unternehmensübernahmen Marktanteile auf- und ausgebaut beziehungsweise unsere Wertschöpfung vertieft. Börse am Sonntag: Und der Weg nach Russland und China? Herbert Ortner: Brasilien war unser erster Schritt in die BRICStaaten. Wir haben auch früh begonnen, uns mit Russland und mit China zu beschäftigen. Diese Märkte waren damals aber noch nicht reif für unsere Produkte. Im Jahr 2010 haben wir erste Schritte in Russland gesetzt. Im Jahr 2011 haben wir schließlich mit Inman einen bedeutenden russischen Kranersteller übernommen und BÖRSE 52 am Sonntag · 1 | 201 4 Gastbeitrag Palfinger


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