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BaS_Print_02_2014

AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  Trading  FONDS  ZERTI FIKAT E  Rohstoffe  Lebensart von MidAmerican Energy zu kaufen. Die gekauft Kapazität soll dazu genutzt werden, das Daten-Zentrum von Google in Council Bluffs im US-Bundesstaat Iowa mit Energie zu versorgen. Die Vereinbarung ist Teil von Googles Bemühungen, die eigenen Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Und so wurde der Deal symbolträchtig genau am „Earth Day” bekannt, am 22. April, dem Tag des Umweltschutzes, dem der Internetriese auch ein eigenes Doodle-Logo widmete. Insgesamt hat sich Google nun dazu bereiterklärt, insgesamt mehr als ein Gigawatt aus erneuerbaren Energien zu kaufen. Google ist nicht der einzige Konzern, der bei seiner Energieversorgung auf grüne Quellen setzen möchte. Auch Ikea, der weltweit größte Möbel-Einzelhändler, hatte sich vor kurzem sogar einen im Bau befindlichen Windpark im US-Staat Illinois gekauft. Das 98-Megawatt-Projekt rund 176 Kilometer nordwestlich von Indianapolis wird den Planungen zufolge in der ersten Hälfte des kommenden Jahres fertiggestellt, wie Ikea mitteilte. Der Konzern will bis 2020 so viel Strom aus erneuerbaren Energien produzieren wie er verbraucht. Ikea hat bereits in Wind-Parks in Kanada und Europa, darunter auch in Deutschland, investiert. Auch Facebook bucht schon bei Buffett sein grünes Mäntelchen. So soll ein Datencenter, das 2015 in Altoona, Pennsylvania, eröffnet werden soll, komplett durch Windenergie betrieben werden. Ausgeführt wird das Vorhaben ebenfalls von MidAmerican Energy. Der Windpark soll 138 Megawatt Leistung an die Facebook Rechner liefern. Der findige Buffett hat also wieder einmal einen Megatrend rechtzeitig erkannt – und einfach vor anderen investiert. Er mag von Windrädern und Solarenergie nichts halten, aber wenn er sie anderen teuer verkaufen oder Steuern sparen kann, dann ist er lebhaft dabei. Seit 2004 installiert seine MidAmerican Energy systematisch Windturbinen in den Vereinigten Staaten. In den vergangenen zehn Jahren ist das Unternehmen sogar zum führenden Windparkentwickler der USA aufgestiegen. Die größten Investitionen fließen in Windparks im Bundesstaat Iowa. Und Buffetts Firma baut groß: 2011 allein ergänzte MidAmerican sein Iowa-Portfolio um 593 Megawatt-Windenergie-Kapazität, weitere 409 kamen im Folgejahr dazu. Schlagzeilen machte Buffett dann mit der Nachricht, dass seine Firma knapp zwei Milliarden Dollar in den Ausbau der Windenergie stecken werde. Bis 2015 sollen allein in Iowa über 1000 Megawatt über Wind generiert werden. Insgesamt möchte das Unternehmen schon im kommenden Jahr Windkraftanlagen betreiben, die rund 3335 Megawatt allein durch Windenergie liefern. Und jedes einzelne Watt spart entweder Steuern oder ist weiter zu verkaufen – am besten beides. Damit beweist Buffett einmal mehr, dass bei Kapitalanlagen der gesunde Menschenverstand ein ziemlich guter Ratgeber sein kann. Wenn alle Welt grün werden will, dann besorg dir rechtzeitig was Grünes. Die Welt sei einfacher, als es komplizierte Analysen suggerieren. Buffett empfiehlt daher: „Sowohl Privatanleger als auch institutionelle Anleger werden ständig dazu angehalten, aktiv zu investieren, und zwar von genau jenen, die mit Ratschlägen oder Transaktionen ihr Geld verdienen. Die daraus entstehenden Abwicklungskosten können immens ausfallen und für Investoren insgesamt doch ohne Nutzen bleiben. Deshalb ignoriert das Geplapper, reduziert eure Kosten auf ein Minimum und investiert wie ihr in eine Farm investieren würdet.” Dem Wort Bauernregel gibt Buffett also eine völlig neue Bedeutung. Die Bewirtschaftung eines langfristigen Portfolios solle der eines Landwirtes folgen: Die Aussaat in gute Böden einfach abwarten – mit der Zeit wachse eine Ernte heran. Jahr für Jahr. Tatsächlich hat man errechnet, dass Buffett auch seine Erfolgsaktien im Durchschnitt genau ein Jahr gehalten hat. Mit Windparks wird er das bald wohl auch so machen. Buffett ist auch bauernregeltechnisch grüner, als man denkt. Seine wichtigsten – und vollkommen schwarzweißen – beiden Regeln aber würde er nie aufgeben: „Rule No. 1: Never Lose Money. Rule No. 2: Never Forget Rule No. 1." Die Bewirtschaftung eines langfristigen Portfolios solle der eines Landwirtes folgen. BÖRSE 17 am Sonntag · 1 1 | 201 4 Investmentlegende


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