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UNTERNEHMEN  Trading  Fonds  ZERTI FIKAT E  rohstoffe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE Hoffnungsschimmer erzeugen keinen Strom Lösungen, Qualität, Vertrauen und Nachhaltigkeit: Bei welcher dieser Eigenschaften liegt Solarworld hinter der Konkurrenz aus Asien? Vielleicht bei keiner, und es spielt auch kaum eine Rolle. Was in der krisengeschüttelten Solarbranche zählt, ist der Preis. Und da ist gegen die Billigware aus Fernost kein Panel gewachsen. Oder doch? Aus Gläubigern mach Aktionäre – so hat Solarworld den Tiefpunkt seiner bisherigen Unternehmensgeschichte hinter sich gelassen. Im Rahmen des Sanierungsplans von August 2013 wagte das Unternehmen unter Führung des Gründers Frank Asbeck einen rigorosen Schuldenschnitt. Für die Aktionäre war diese Maßnahme kein Grund zur Freude, und auch Asbeck geriet massiv unter Kritik. Dennoch war es wohl die einzige Möglichkeit, die drohende Insolvenz im vergangenen Jahr zu verhindern. Alternativlos sozusagen, und bei diesem Stichwort kommt die Assoziation mit Bundeskanzlerin Angela Merkel passend. Denn die Solarindustrie in Deutschland und Europa wuchs um die Jahrtausendwende vor allem dank massiver staatlicher Subventionen. Die Abhängigkeit ist bis heute immens. Vor dem Ausbrechen der Wirtschafts- und Finanzkrise stand Solarworld als Vorzeigeunternehmen da, mit deutlichen Innovationsvorsprüngen und hochqualitativen Produkten waren die Bonner ein international gefeierter Star. Zum Sortiment gehören multikristalline und monokristalline Solarstromtechnologien. Erstere sind kostengünstiger in der Herstellung, zeigen jedoch einen geringeren Wirkungsgrad. In beiden Varianten bildet das Halbmetall Silicium die wichtigste Grundlage. Die Wertschöpfungskette deckt Solarworld komplett ab: Von den Solarwafern, sozusagen den Rohlingen, über die Solarzellen und Solarmodule bis zu schlüsselfertigen Solarstromanlagen und notwendigen Recyclingprozessen ist alles dabei. Ausländische Konkurrenten stellen häufig Produkte mit niedrigerer Lebensdauer oder Leistungsfähigkeit her, können durch Dumpingpreise aber die teureren Hersteller am Markt bedrängen. Anlässlich des Geschäftsberichts für 2013 zog Frank Asbeck eine positive Bilanz und lobte die erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen. Ein neuer Großinvestor trug entscheidend zur Besserung bei: „Die Qatar Solar S.P.C. hat frisches Kapital investiert und sich mit 29 Prozent an der Solarworld AG beteiligt. Dieses Engagement war wichtig für das Gelingen der Restrukturierung und wird sich auch in Zukunft positiv für uns auswirken.“ Gleichzeitig muss Solarworld immer mehr auf die Nachfrage im Heimatmarkt Deutschland verzichten. Dessen schlechte Ergebnisse seien maßgeblich dafür verantwortlich, dass der Konzernumsatz um rund 25 Prozent auf nur noch 456 Millionen Euro gesunken ist. Wo 2012 noch über 300 Millionen Euro zu Buche standen, waren es im letzten Jahr Erst für 2015 werden wieder Die Qatar Solar S.P.C. hat frisches Kapital investiert und sich mit 29 Prozent an der Solarworld AG beteiligt. BÖRSE 32 am Sonntag · 1 1 | 201 4 Unternehmen des Monats


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