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Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE  unternehmen Trading  fonds  Zertifikate  rohstoffe Unternehmen Constantin verpflichtet Deutsche Filme genießen eigentlich nicht das beste Image. Verglichen mit der Konkurrenz aus Hollywood kann die heimische Industrie nur selten mithalten. Eine Ausnahme bildet die Constantin Film AG. Ende der siebziger Jahre schien für Constantin am Ende. Die damalige GmbH musste Konkurs anmelden. Doch dann kam Filmproduzent Bernd Eichinger. Er hauchte dem Unternehmen wieder neues Leben ein. Mit der Aufbau einer eigenen Filmproduktion führte der bekannte Filmproduzent die Firma in eine bessere Zukunft. Heute ist die Constantin Film AG eine der führenden deutschen Filmproduzenten. Allein sechs Filme der deutschen Top-10-Blockbuster der letzten 20 Jahre stammen aus dem Haus der Münchner. Darunter fallen auch „Der Schuh des Manitu“ oder die Schulkomödie „Fack ju Göhte“, die wohl alle Eltern von Schulkindern gesehen haben – von ihren Kindern dazu genötigt, wohlgemerkt. Über sieben Millionen Besucher lockte der Film über einen eigentlich fiktiven und doch irgendwie so schrecklich-schön realistischen Schulalltag an die Kinokassen. Insgesamt rund 55 Millionen Euro klingelten in den Kinokassen. Damit war der Film nach Besucherzahlen der erfolgreichste Streifen im Jahr 2013 und ist unter den erfolgreichsten deutschen Filmen seit 1968 sogar auf Platz vier. Anführer dieser Liste ist allerdings weiterhin Bully Herbigs Kultfilm „Der Schuh des Manitu“. Knapp 11,8 Millionen Zuschauer wollten sich 2001 den Film in den deutschen Kinos anschauen. Damit spielte der Streifen knapp 65 Millionen Euro ein und ist einer der erfolgreichsten Filme die in Deutschland überhaupt gezeigt wurden. Nur „Titanic“ mit 118 Millionen Euro, „Das Dschungelbuch“ mit 88 Millionen, „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“ mit 79 Millionen sowie „Harry Potter und der Stein der Weisen“, dieser mit 76 Millionen Euro, können einen besseren Ertrag an den Kinokassen vorweisen. Doch blicken wir auf die deutscher Filme, die richtig Erfolg haben, dann ist das in der Regel mit dem Namen Constantin verbunden. Die Constantin Film AG mit Sitz in München gehört mittlerweile zu der Schweizer Highlight Communications AG, sie konnte im Jahr 2012 einen Umsatz in Höhe von 265 Millionen Euro vermelden. In Zukunft will das Unternehmen eigenen Angaben zu Folge weniger Filme produzieren, dafür aber den Fokus auf aufwendige S3D-Produktionen, Filme mit Event-Charakter, Family-Entertainment Produktionen sowie Bestsellerverfilmungen legen. Alles hat Constantin produziert – nur bei „Fack ju Göhte“ war da noch eine gewisse Lücke. Doch die ist nun geschlossen. Ab sofort wird die Produzentin dieses Filmes, Lena Schömann, die Reihen der Münchner Filmemacher verstärken. RS BÖRSE 60 am Sonntag · 1 1 | 201 4


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